Gleise der Verbundenheit
- Wortfischerin_Micha
- 4. Juni 2024
- 3 Min. Lesezeit
Anweisung an ChatGPT
"Du bist meine Ghostwriterin. Kannst du mir eine Kurzgeschichte schreiben, die mit folgenden Sätzen beginnt:"
Wie angewurzelt stand der Mann auf dem leeren Bahnsteig. Die Hände in den Hosentaschen vergraben. Die Zigarette im Mundwinkel festgeklebt, starrte er dem Zug nach.
"Kannst du aus den Sätzen eine Kurzgeschichte, wie sie Erich Kästner geschrieben hätte, entwicklen ?"
Kurzgeschichte
Wie angewurzelt stand der Mann auf dem leeren Bahnsteig. Die Hände in den Hosentaschen vergraben. Die Zigarette im Mundwinkel festgeklebt, starrte er dem Zug nach. Es war nicht irgendein Zug, den Herr Alfred hinterherblickte, sondern der Zug, der seine Tochter in die große, weite Welt hinausbrachte.
Herr Alfred war ein Mann von stattlicher Erscheinung und mit einem sanften Lächeln, das jedoch an diesem Morgen von Sorgenfalten durchzogen war. Luise, seine einzige Tochter, hatte beschlossen, in der Stadt ihr Glück zu suchen. „Papa, die Welt ist groß, und ich möchte sie sehen!“, hatte sie ihm am Vorabend gesagt, ihre Augen funkelnd vor Abenteuerlust. Herr Alfred hatte nur genickt und gelächelt, obwohl sein Herz schwer war.
Während der Zug immer kleiner wurde und schließlich hinter dem Horizont verschwand, seufzte Herr Alfred tief und wandte sich um. Sein Weg führte ihn zurück durch die vertrauten Straßen des kleinen Städtchens, in dem er und Luise seit Jahren lebten. Jeder Stein und jede Ecke schienen von Erinnerungen erfüllt zu sein – die Zeiten, als Luise noch klein war und sie gemeinsam durch die Straßen spazierten, die Sonntage im Park und die Abende, an denen sie ihm von ihren Träumen erzählte.

Herr Alfreds Schritte führten ihn schließlich zum Café Central, dem Herzen des kleinen Städtchens. Dort saßen bereits die üblichen Stammgäste, und Frau Müller, die Wirtin, begrüßte ihn mit einem warmen Lächeln. „Guten Morgen, Herr Alfred! Wie geht es Ihnen heute?“
„Guten Morgen, Frau Müller“, antwortete er und setzte sich an seinen gewohnten Platz am Fenster. „Es ist ein besonderer Tag heute. Luise ist in die Stadt gefahren.“
„Ach, wirklich?“, fragte Frau Müller mit ehrlichem Interesse. „Sie wird ihre Wege gehen, da bin ich sicher.“
Herr Alfred nickte und bestellte seinen üblichen Kaffee. Während er auf seine Bestellung wartete, ließ er seinen Blick durch das Café schweifen. Die Gespräche um ihn herum waren vertraut und beruhigend. Da war Herr Meier, der über das Wetter klagte, und Frau Schmidt, die wieder einmal von ihren Katzen erzählte. Es war, als ob die Welt um ihn herum stillstand, obwohl für ihn doch alles in Bewegung war.
In den nächsten Wochen erhielt Herr Alfred regelmäßig Briefe von Luise. Sie erzählte ihm von der Stadt, von ihren Erlebnissen und den neuen Freunden, die sie gefunden hatte. Jeder Brief war ein kleiner Schatz, den er sorgfältig aufbewahrte und immer wieder las.
Eines Tages, als der Herbst bereits in vollem Gange war und die Blätter in prächtigen Farben leuchteten, erhielt Herr Alfred einen besonders dicken Brief. Mit zittrigen Fingern öffnete er ihn und fand darin nicht nur Luises übliche Erzählungen, sondern auch eine Zugfahrkarte. „Lieber Papa,“ schrieb sie, „ich möchte, dass du mich in der Stadt besuchst. Es gibt so vieles, das ich dir zeigen möchte!“
Herr Alfreds Herz machte einen kleinen Sprung. Die Vorstellung, Luise wiederzusehen und die Stadt durch ihre Augen zu entdecken, erfüllte ihn mit Freude und Aufregung. Am nächsten Morgen stand er wieder auf dem Bahnsteig, diesmal mit einem Koffer in der Hand und einem Lächeln auf den Lippen. Die Reise in die Stadt war eine Reise in eine neue Welt, und er war bereit, sie an der Seite seiner Tochter zu erkunden.
Als der Zug in die Ferne fuhr, war der Bahnsteig nicht mehr leer. Er war erfüllt von der Hoffnung und den Geschichten, die das Leben schrieb, und Herr Alfred wusste, dass jede Reise, ob groß oder klein, immer einen besonderen Platz in seinem Herzen haben würde.
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