Der erste Versuch
- Wortfischerin_Micha
- 8. Juni 2024
- 2 Min. Lesezeit
Anweisung an ChatGPT
"Du bist mein co-Autor. Ich muss eine Kurzgeschichte schreiben, die wie folgt beginnt:
Wie angewurzelt stand der Mann auf dem leeren Bahnsteig. Die Hände in den Hosentaschen vergraben. Die Zigarette im Mundwinkel festgeklebt, starrte er dem Zug nach." Hast du ein paar Ideen?
Der erste Vorschlag war nicht überzeugend, daher wurde die Anweisung noch ergänzt mit:
"Kannst du die Geschichte mehr um den Mann selbst drehen lassen? Vielleicht eine Frau mit Kind, die in dem Zug weggefahren ist."
Kurzgeschichte
Wie angewurzelt stand der Mann auf dem leeren Bahnsteig. Die Hände in den Hosentaschen vergraben. Die Zigarette im Mundwinkel festgeklebt, starrte er dem Zug nach. Er sah, wie die Lichter des Zuges in der Ferne verschwanden und hörte das allmähliche Abklingen des Ratterns der Schienen. Es war nicht nur ein Zug, der sich von ihm entfernte, es war seine Familie.
Anna und Felix. Seine Frau und sein kleiner Sohn. Er hatte sie gestern noch in den Armen gehalten, doch jetzt waren sie fort. Die letzte Chance, sie aufzuhalten, war mit diesem Zug verschwunden. Er erinnerte sich an Annas Gesicht, wie sie ihn mit Tränen in den Augen ansah, bevor sie einstieg. "Ich kann das nicht mehr, Paul," hatte sie gesagt. "Du musst dein Leben in den Griff bekommen."
Paul nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette und blies den Rauch langsam aus. Er wusste, dass sie recht hatte. Die letzten Monate waren eine Abwärtsspirale gewesen. Seine Arbeit, die er verloren hatte. Die Abende in der Bar, um den Frust zu ertränken. Und der Streit letzte Nacht, der alles zum Zerbrechen brachte.

Er ging langsam den Bahnsteig entlang, die Schritte hallten in der Stille wider. Es war als würde jede Bewegung ihn weiter in die Einsamkeit treiben. In seiner Jackentasche fühlte er die Berührung eines kleinen Stofftieres – Felix' Lieblingsbär. Paul zog es heraus und betrachtete es nachdenklich. "Ich werde dich zurückholen," flüsterte er, als ob er mit seinem Sohn sprach.
Paul wusste, dass es nicht einfach sein würde. Anna hatte ihm deutlich gemacht, dass dies ihre letzte Warnung war. Er musste beweisen, dass er sich ändern konnte. Dass er für sie da sein konnte. Aber wo sollte er anfangen? Sein Handy vibrierte in seiner Tasche und riss ihn aus den Gedanken. Eine Nachricht von einem alten Freund, der ihm einen Job angeboten hatte. Es war nicht viel, aber es war ein Anfang.
Er trat aus dem Bahnhof heraus, der kalte Abendwind brachte ihn zurück in die Realität. Paul löschte die Zigarette und beschloss, den Job anzunehmen. Es war ein Schritt in die richtige Richtung. Vielleicht würde es Zeit brauchen, vielleicht würde es schwer sein, aber er war entschlossen, alles zu tun, um seine Familie zurückzubekommen.
Während er die dunklen Straßen entlangging, wurde ihm klar, dass der Weg vor ihm lang und beschwerlich sein würde. Doch mit jedem Schritt, den er tat, fühlte er eine neue Entschlossenheit in sich aufsteigen. Er würde kämpfen. Für Anna. Für Felix. Und vor allem für sich selbst.
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